In Zeiten einer digitalen Gesellschaft ist es essenziell, als Kommune eine zuverlässige und hochleistungsfähige Breitbandinfrastruktur vorweisen zu können. Insbesondere für kleinere Gemeinden ist eine gute Breitbandversorgung unumgänglich, um die Lebensqualität der Bürger zu verstärken und weiterhin als attraktiver Wirtschaftsstandort zu fungieren.
Im Rahmen eines Markterkundungsverfahrens wurde festgestellt, dass das Gemeindegebiet der Marktgemeinde Röhrnbach teilweise nur über eine Breitbandversorgung mit Bandbreiten von unter 30 Mbit/s im Download verfügte. Aus diesem Grund hat sich der Markt Röhrnbach das Ziel gesetzt, die Breitbandnetze flächendeckend auszubauen, um Privathaushalten und ortsansässigen Unternehmen eine stabile Internetverbindung gewähren zu können. Dabei soll im gesamten Gemeindegebiet eine Geschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s erreicht werden.
ÜBERWIEGENDE FINANZIERUNG AUS BUNDES- UND LANDESMITTELN
Berechnungen des ausführenden Netzbetreibers Telekom Deutschland GmbH ergaben eine Wirtschaftlichkeitslücke von rund 3.400.000 €, welche jedoch im Rahmen der Baumaßnahme auf knapp 3.000.000 € reduziert werden konnte. Das von der Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem beauftragten Planungsbüro entwickelte Finanzierungsmodell setzt sich aus Bundes- und Landesfördermitteln und einem gemeindlichen Eigenanteil zusammen.
Der Bund unterstützt das Vorhaben der Marktgemeinde dabei gemäß der „Richtlinie für die Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ (Breitband-Richtlinie) mit einem Fördersatz von 50%, was einer Fördersumme von ca. 1.500.000 € entspricht. Weitere Informationen zum Bundesförderprogramm sind auf der Homepage des Projektträgers (http://www.gigabit-projekttraeger.de/) abrufbar.
Die Maßnahme kann weiterhin nach der „Kofinanzierungs-Breitbandrichtlinie“ (KofBbR) vom Land Bayern kofinanziert werden. Die Fördersumme des Landes beträgt hierbei bei einem Fördersatz von 30% rund 900.000 €.
Somit kann der gemeindliche Eigenanteil auf lediglich 600.000 € beziffert werden.
CHRONOLOGIE
Mit den Grabungsarbeiten wurde bereits im Mai 2022 begonnen. Der symbolische Spatenstich wurde kurz darauf am 01.06.2022 durchgeführt. Im Rahmen der Baumaßnahme kam bei der Marktgemeinde Röhrnbach eine Mischlösung aus FTTH – Anschlüssen (Fiber To The Home = Glasfaser bis ins Gebäude) und FTTC – Anschlüssen (Fiber To The Curb = Glasfaser bis zum Verteilerkasten) in Verbindung mit VDSL-Vectoring zum Einsatz.
Im April 2023 konnte die Verlegung der Hauptleitungen weitestgehend abgeschlossen werden. Ein Jahr später, genauer im März / April 2024, wurden bereits 90% der Hausanschlüsse fertiggestellt. Die fehlenden 10% betrafen insbesondere Haushalte, die sich erst später für einen Glasfaseranschluss entschieden. Die Fertigstellung jener Hausanschlüsse erfolgte dann im September 2024, wodurch die Baumaßnahme, abgesehen von kleineren Nachbesserungsarbeiten, beendet wurde.
Insgesamt wurden im Rahmen der Maßnahme 29 Kilometer Tiefbau realisiert, wobei 43 Kilometer Glasfaser und 43 Kilometer Leerrohre verlegt wurden. Ausgebaut wurden folgende Ortschaften ganz oder zum Teil: Alzesberg, Auggenthal, Außernbrünst, Bruckmühle, Deching, Garham, Goggersreut, Großwiesen, Harsdorf, Irlesberg, Kleinwiesen, Kollberg, Kumreut, Lanzesberg, Leopiermühle, Lobenstein, Nebling, Oberndorf, Oberstrahbergmühle, Ödhof, Ödmühle, Praßreut, Reisersberg, Rumpenstadl, Saußmühle, Ulrichsreut, Voggenberg und Wilhelmsreut.
Neben den Privathaushalten wurde die Breitbandversorgung auch für diverse öffentliche Gebäude verbessert. Dies betraf die Grund- und Mittelschule Röhrnbach, das Rathaus, den Bauhof und die Kläranlage.
Zusammenfassend konnten nach Beendigung der Maßnahme 646 Haushalte und 46 Unternehmen mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s versorgt werden. Mehr als 40% der Anschlüsse im Projektgebiet weisen dabei sogar Bandbreiten von mindestens 100 Mbit/s auf.
Somit wurde das Ziel der Marktgemeinde, die Breitbandversorgung im Gemeindegebiet flächendeckend zu verbessern, erreicht.